Donnerstag, 17. Dezember 2015

Bauwerk auf dem Prüfstand
Die Gieselau-Schleuse bleibt bis auf Weiteres geschlossen


Hennstedt (md) Für Sport­bootfahrer auf der Gieselau ist momentan in Offenbüttel Endstation. Denn die Schleu­sentore sind marode und blei­ben erst einmal geschlossen. Ob es pünktlich zum Beginn der Saison wieder freie Fahrt heißt, ist eher unwahrschein­lich.
Bis Ostern soll das Gutach­ten über den derzeitigen Zu­stand der Schleuse vorliegen. Dabei stellt sich für Tho­mas Fischer, Pressesprecher des Wasser- und Schifffahrts­amtes Brunsbüttel, nicht die Frage, ob die Schleuse ihre Tore öffnet, sondern wann. „Ich kann keine Prognosen abgeben. Der Betrieb kann nach einer Woche wieder beginnen, die Reparatu­ren können aber auch ein hal­bes Jahr dauern."
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Dieter Noroschadt, Vorsit­zender des Tourismusausschus­ses des Amtes Eider, hingegen
fürchtet um die Verbindung in die Ostsee und einen Einschnitt im Bereich Tourismus. „Die Schleuse ist eine wichtige Ver­bindung zwischen Nord-Ostsee­Kanal und Eider, die von Was­sersportlern und • Ausflugs­schiffen genutzt wird." Er will sich für die dauerhafte Öffnung der Wasserstraße stark ma­chen.
Auch wenn die Schleuse au­ßerhalb des Amtsbereiches liegt, sind vor allem die Ge­
meinden aus diesem Gebiet be­troffen. Für sie ist der Touris­mus eine wichtige Einnahme­quelle. Doch politisch hat das Amt nur wenig Einflussmög­lichkeiten. Einstimmig nahmen die Amtsausschussmitglieder die Beschlussvorlage des Tou­rismusausschusses an, Amts­vorsteher Manfred Lindemann damit zu beauftragen, einen Brief an Bundesverkehrsminis­ter Alexander Dobrindt zu richten. In dem Schreiben spre­chen sich die Kommunalpoliti­ker für eine baldige Öffnung der Schleusentore aus. „Wir müssen auf das Problem auf­merksam machen, ansonsten sind uns die Hände gebunden", sagt Noroschadt.
Grund für die Schließung ist der marode Zustand des Bau­werkes. „Die Tore sowie die Spundwände sind durchgeros­tet", sagt Fischer. Nun muss sich die Stauanlage einer Bau­werksinspektion unterziehen. „Diese Besichtigungen stehen alle vier Jahre an." Dabei war die Frist bereits 2014 abgelau­fen. Doch aufgrund der Proble­me an der Brunsbütteler Schleuse fehlte Personal, um die Überprüfung zu betreuen.
Bereits bei der letzten Kon­trolle kam die Gieselau-Schleu­se nur mit einem blauen Auge davon. „Die Note 4,0 bedeutet, dass die Anlage stillgelegt wer­den muss. Wir bekamen eine 3,9", sagt Fischer. In den ver­gangenen Jahren haben Arbei­ter immer wieder kleine Repa­raturen vorgenommen, aber für Instandsetzungsmaßnahmen
muss der Betrieb eingestellt werden. Wie lange die Arbeiten dauern und welche Kosten auf

den Bund als Träger zukom­me n ist unklar      

Zitiert DLZ 17.12.2015

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