Protestwelle vor der Giselauschleuse

Landeszeitung

OLDENBÜTTEL

Protestwelle auf dem Wasser Protest an Bord: Rund 60 Skipper steuerten die Gieselau-Schleuse an, um für den Erhalt des Sperrwerks zu demonstrieren. Die Zukunft des maroden Bauwerks ist ungewiss. 


Sie ist 70 Meter lang und 9 ,50 Meter breit: die Gieselau-Schleuse. Wie auch der Gieselau-Kanal entstand das Sperrwerk vor über 80 Jahren. Mittlerweile ist die Anlage marode. Doch der Bund als Eigentümer hat angekündigt, den Geldhahn zu schließen. Es sollen keine Mittel mehr für die Schleuse fließen. Gegen diese Entscheidung regt sich bei den Kommunalpolitikern und Tourismusexperten Widerstand. „Auch die vielen Freizeitkapitäne, die ihren Heimathafen an der Eider zwischen Lexfähre und Tönning haben, sind entsetzt“, weiß Achim Laue, Mitglied im „Yacht-Club Eider, Lexfähre“. Der Osterrönfelder hatte am Wochenende zu einer Protestdemonstration aufgerufen.
Der Appell, ein Zeichen zu setzen, schlug hohe Wellen. Rund 60 Skipper folgten der Bitte, mit ihren Booten Kurs auf die Gieselau-Schleuse zu nehmen und für den Erhalt der einzigen Verbindung zwischen Nord-Ostsee-Kanal und der Eider einzusetzen.





Der Initiator Achim Laue war von der große Beteiligung begeistert. „Damit habe ich gar nicht gerechnet.“ Der Erfolg der Aktion zeige, dass Kanal und Schleuse als unersetzlich für die Sportschifffahrt angesehen werden. „Schiffe können praktisch nur noch über den Gieselaukanal in den Nord-Ostsee-Kanal und weiter in die Ostsee oder Elbe kommen“, so Achim Laue, „denn der Weg über die Nordsee ist weit und risikoreicher.“ Die Mitglieder des „Yacht-Clubs Eider“ haben durchaus Verständnis für das Verkehrsministerium, Sparmöglichkeiten auszuloten. Hintergrund ist, dass der Bund die hohen Kosten bei geringer wirtschaftlicher Bedeutung für nicht mehr länger tragbar hält und am liebsten die Bundeswasserstraße in die Hände des Landes geben möchte. „Die Schleuse Gieselau arbeitet nicht wirtschaftlich“, bestätigt Laue. Der Betrieb verursache mehr Kosten als über die Gebühren eingenommen werde. Doch die Lösung könne nicht sein, die Verbindungsstrecke und die Anlagen zu schließen.   Achim Laue und seine Mitstreiter sind bereit, für den Erhalt des Sperrwerks ihren finanziellen Beitrag zu leisten. „Ein Segelboot, das jetzt zum Beispiel fünf Euro für eine Schleusung im Verband zahlt, kann auch 15 Euro bezahlen“, schlägt der Skipper eine Erhöhung der Schleusengebühren vor. Als zweite Maßnahme plädiert der Fachmann für eine „deutliche Herabsetzung“ der Öffnungszeiten. Auch das spare Kosten. Auf keinen Fall wollen die YachtBesitzer die Segel streichen: „Wir fordern von der Politik Augenmaß satt Rundumschlag mit der Keule.“
Autor: Helma Piper 

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